Archiv der Kategorie: Kunst

Anna Natt, Berlin

Wettbewerb "Das beste deutsche Tanzsolo" euro-scene Leipzig 05. - 10.11.2014  Anna Natt, Berlin "Uro" 82. Runde)  Foto Daniel Müller, Leipzig67204af84410ef8d878d4ab5abf88d74

Wettbewerb „Das beste deutsche Tanzsolo“ euro-scene Leipzig 05. – 10.11.2014 Anna Natt, Berlin „Uro“ (2. Runde) Foto Daniel Müller, Leipzig

Gestern Abend traf ich mich mit Anna. Es war ein wunderschöner Abend. Sie hat mir ihre Arbeit als Performance-Künstlerin und als Tänzerin mit einer Flamencoausbildung, näher gebracht. Kennengelernt hatten wir uns schon letzten Samstag in der Galerie KUB am Performance-Festiavalblauverschiebung no7.

Dort hatte ich auch die Kurzfassung ihrer Performance „Uro“ am Tag zuvor gesehen. Männern im fortgeschrittenen Alter, wie ich dies einer bin, denken  beim Titel schnell mal an „Urologie“. Abschweifung!

Was mich vorerst ein wenig befremdet hat am Anfang ihrer Performance war die „Verwandlung“ von der doch zierlichen Anna in dieses fast schon penetrierende Ungeheuer (weshalb bloss wechsle ich hier in die männliche Form) ! Ist es nun der „Toro“ beim Stierkampf oder ist es die Geste des „Toreros“ beim Triumphieren. Anna meint dazu ganz trocken: „Nah beides eben!“.

Schau dir doch die Bilder und das Video an! Aus rechtlichen Gründen, verlinke ich auf die Seiten von Anna: http://annanatt.com/performance/uro

Und dann das Einsetzen der „Pasodoble“ und das Vorbeugen des Oberkörpers bis hin zu „auf allen Vieren“. Das Gesäß frech dem Publikum zugewendet. Erotisch-weiblich-körperlich überaus anspruchsvoll, tänzerisch einfach brillant und trotzdem auch provokativ! Mit gekonnten Brüchen, wie das Übertrampen mit den Flamencoschuhen!

Anna hat dazu auch am Samstag noch kühn von „Fleisch“ gesprochen! Ein eher aus der Männerfantasie entliehenes Wort! 

Jetzt erschloss sich auch bei mir „die Umwandlung“ zu Beginn der Performance! Es schmunzelt einem!

Nicht umsonst ist Anna Natt aus Berlin beim Wettbewerb „Das beste deutsche Tanzsolo“ in die „2.Runde gekommen.

Ihr nächster Auftritt an der „euro-scene Leipzig“ ist am 05. und 06. November in der Residenz des Schauspielhaus Leipzig. Dort zeigt sie ihre neue Solo-Aufführung „der Dybbuk“ zusammen mit Musiker und den Leipziger „Synagogalchor“.

Ich werde als Zuschauer mit dabei sein. 22 Euro – nicht ganz billig für eine Stunde Tanz! Es wird nicht ganz leicht für Anna, mich auch in diesem Umfeld zu überzeugen. ,-)

Max, aus Leipzig

 

 

 

Für die Zukunft planen

Wohnwagen aus DDR's-Zeiten an der Schenkendorfstraße - Rückseite

Wohnwagen aus DDR’s-Zeiten an der Schenkendorfstraße – Rückseite

Wohnwagen aus DDR's-Zeiten an der Schenkendorfstraße - Vorderseite

Wohnwagen aus DDR’s-Zeiten an der Schenkendorfstraße – Vorderseite

Vielleicht komm ich dann doch nie mehr zurück! Wo ich jetzt diesen Wohnwagen gesehen habe, so verlassen und einsam! Ein wenig renovieren müsste man das liebe Stück schon. Aber so viel Sympathie. Weil er unweit von der „Karli“ steht, würde ich ihn dann auch so nennen. Oder weiß jemand einen besseren Namen? Du kannst jederzeit einen Kommentar auf meine Beiträge schreiben. Das ist nämlich das, was ich ein wenig vermisse, hier in Leipzig. Wenn ihr so scheu seid, komm ich dann wirklich nie mehr zurück zu euch!

Zettel am Wohnwagen: "Würden den Wohnwagen gerne kaufen"

Zettel am Wohnwagen: „Würden den Wohnwagen Gerne kaufen“

Und dann habe voller Entrüstung entdeckt, dass es da schon Bewerber gibt! Die Telefonnummer habe ich verdeckt. Nicht, dass ihr alle dem „David“ anruft und ihm droht, die Leipziger sind nämlich superlieb.

Aber den „Heinz-Peter Arndt, Köln; oder den Dr. Christoph Schenker , Düsseldorf“ die könnt ihr googeln, bringt aber nicht viel! Bei Amazon findet sich gerade mal ein Buch vom Prisma Verlag „Wenn Zeugen Jehovas die Blutprobe verweigern“! Bei „Bookloocker.de“ sinds dann schon mehrere, insbesondere Reisebücher!

max, aus Leipzig

 

 

 

Sonntag in Leipzig nach der „blauverschiebung No7“

Gestern war der letzte Abend ­des Performance-Festivalblauverschiebung No7„! Sieben Künstler/innen zeigten eine Aufführung in den drei Aufführungsräumen der Galerie KUB. Es war wieder einzigartig, Performance-Kunst beeindruckt! Hinterlässt was! Verwirrt, irritiert und konfrontiert! Obschon ich die vier Festivaltage brauchte, um in die, ein wenig verschworenen, Gemeinschaft der Künstler/innen einzutreten, bin ich ein sehr zufriedener Gast des gelungenen Festivals. Die kleine Bar und der überdachte Hof waren die Treffpunkte zwischen den Aufführungen! Die technische Ausrüstung des Festivals war limitiert, was den Aufführungen aber durchaus gut tat und ihnen etwas Authentisches verlieh!

Ich werde nächste Woche mit mehr Distanz und nach einem, hoffentlich zustande kommenden Treffen mit den beiden sympathischen Kuratoren Franziska Eißner & Christian Liefke noch mehr berichten.

Bei der Performance von Lior Kariel (Israel) waren die Zuschauer die Protagonisten! Lior erteilte eigentlich nur Befehle!

 

BBlinder Autor als Performance-Relikt nach der Aufführung von Lior Kariel

Blauverschiebung: Blinder Blogger als Performance-Relikt nach der Aufführung von Lior Kariel

max, aus Leipzig

 

Dominique Thorpe am Festival „blauverschiebung“

Am dritten Tag des Festivals haben mich die Veranstalter wirklich überzeugt! Ich überlasse euch jetzt Dominique Thorpe. Im folgenden Film zeige ich einen Ausschnitt von dessen Performance vom 17.10.2014 am Performancefestival „blauverschiebung No7“ in Leipzig.

 

Dass ich kaum noch Zeit finde, mehr über das Festival zu berichten hat heute auch damit zu tun, dass es gleich wieder loslegt!

max, aus Leipzig

VestAndPage / Performance-Zyklus „Dyad“

Verena Stenke und Andrea Pagnes am Festval „blauverschiebung No7“

Eine kleine Gruppe von Liebhabern der Perfomance-Kunst wurden heute um 16.10h über einen Seitenaufgang in einen der oberen Säle vom „Museum der bildenden Künste Leipzig“ geführt. Zwei Exponate (Objekte) der der jüngeren neuen Kunstszene (vermutlich zur Sammlung gehörend) schmücken diesen jetzt sonnenbeschienen Raum. Für die vorbereiteten kleinen Installationen der Performance von „VestAndPage“ bleibt genug Platz. Ich unterlasse es von Anfang an, die Performance zu beschreiben oder nachzuerzählen. Sie hat mich beeindruckt, einerseits weil die beiden sehr authentisch und im Duett eingeübt wirken. Weil sie sich mit ihren vier oder fünf Kostümwechseln immer wieder in neue, poetische Wesen verwandelten. Und schliesslich weil sie humorvoll miteinander spielten, und trotzdem ernsthaft blieben. Solche Performance-Kunst verdient ein breiteres Publikum!

VestAndPage aus ihrer Performance-Zyklus „Dyad“

VestAndPage aus ihrer Performance-Zyklus „Dyad“

VestAndPage

VestAndPage

VestAndPage

VestAndPage

Ins „Museum der bildenden Künste Leipzig“ habe ich meine Digitalkamera nicht gewagt, mitzunehmen. Trotzdem habe ich mit meinem i-Phone Bilder gemacht und hochgeladen. Die Qualität hat darunter gelitten!

Max aus Leipzig

Dokumentation oder Beschreibung unmöglich!

Die Performance von Jan Whitford & Rebecca Woods (England) zu dokumentieren ist, wie meistens bei so stark der performativen Dramaturgie aufbauenden Auftritten, unmöglich! Ich kann versuchen das Setting einigermaßen zu beschreiben. Da war in dem einen wunderschönen Raum im „KUB„, dessen Decke von einem Eisenträger gestützt wird, um dieses Bauelement ein Herbstblätterhaufen aufgebaut. Eine an Herzklopfen erinnernde leise Musik ertönte. Es roch im Raum nach Räucherstäbchen! Im Laubhaufen, welcher von Jan Whitford , der nur mit einem roten Tanga bekleidet war,  zu Beginn umlaufen wurde, versteckten sich allerhand, mich an meine Kindheit erinnernde, Gegenstände (Spielzeugautos, Spieldosen, Hurlipusse, Gummistiefel, ein altes Radio, einige Bücher usw.).  Auch Essbares soweit ich erkennen konnte (corn flakes und Salzstangen) lagen zwischen den Laubblättern. Die eine Ecke des Raumes war mit einem weißen, leicht transparenten Tuch abgedeckt. Dahinter war Rebecca Woods, sie trug ein rotes Kleid und Absatzschuhe. Sie kam nur aus ihrem Vestibül, um Jan mit verschiedenen Sachen zu bedienen. An der einen Wand stand noch eine kleine Gruppe von Gegenständen (Besen, Stuhl, für die weitere Aufzählung, versagt mein Gedächtnis). Ich versuchte den langsam und ruhig vorgetragenen Tätigkeiten von Jan zu folgen. Er agierte aus meiner Wahrnehmung einerseits spontan aber auch geplant! Er trank immer wieder aus einer großen Flasche Rotwein! Bot auch den Zuschauern, welche an den Wänden im Kreis standen, höflich davon an. Er setzte sich zum Eisenträger, zündete sich Räucherstäbchen an, hielt sie zwischen die Finger geklemmt, Seine langen Haare verdeckten sein Gesicht. Er suchte im Laubhaufen nach Essbarem und schupste die Spielzeuge in den Raum. Ich merke jetzt, dass ich mit dieser Beschreibung total versage. Ich hätte ein Protokoll schreiben müssen, um dem gerecht zu werden, was Jan vorgetragen hat! Er baute kleine Papierschiffchen aus mit Mantras bedrucktem Papier vor dem Becken. Dann hat er die Schiffe noch irgendwie vernäht…….. Ich lass es jetzt bleiben, Euch von einer nicht protokollierten Performance zu berichten, welche ich dann nach einer weiteren halben Stunde sowieso verlassen habe. Jetzt beim Schreiben erinnert  mich die Performance von gestern an jene der späten Siebziger und frühen Achziger Jahre, welche ich gesehen habe (Boris Nieslony DE,  Ruedi Schill CH, Mike Hentz DE). Auch damals wurde das Zuschauen mit der Zeit ein wenig ächzend! Nicht ohne doch angenehm in Erinnerung zu bleiben.

Jan Whitford & Rebecca Weeks im KUB 15.10.2014

Jan Whitford & Rebecca Weeks im KUB 15.10.2014

Aus Leipzig, max

 

Einblick gewinnen

Rennbahnhäuschen mit Miniperformance

Rennbahnhäuschen mit Miniperformance

Im doppelten oder gar dreifachen Sinne gedacht! Erstens war ich jetzt zwei Tage an Lehrveranstaltungen der HGB Leipzig und habe da ein wenig Einblick bekommen. Gestern bei Prof. Dr. Dieter Daniels „Duchamps und die Folgen“. Heute bei Prof. Dr. Beatrice v. Bismarck  „Be Creative! Kunst Kreativität und Gesellschaft“. Mit beiden habe ich mich weiter verabredet und hoffe sie beide hier porträtieren zu dürfen. Zweitens startet heute in der Kub-Galerie das internationale Performmance-Festval „blauverschiebung“ in der Galerie „KUB„.  Da passt doch meine kleine Performance ohne Publikum außer meinem Stativ gut dazu!

max aus Leipzig

PS: Meine Beiträge sind kurz, auch weil ich von einer Veranstaltung zur nächsten fahre (Das Fahrrad stelle ich Euch sicher auch noch vor)!

Mit dem Fahrrad zur Spinnerei

…ein erster Augenschein, ohne Begegnung

leeren Fabrikraum

noch nicht genutzter Raum Baumwollspinnerei Leipzig Lindenau

Der Vater von F. hat mir ein Fahrrad für die Zeit in Leipzig zur Verfügung gestellt. Genau das Richtige – aufrechte Sitzhaltung, gemütlich, eingängig. Also kein typisches Diebesgut! Bin schon am Morgen losgefahren, ohne Ziel, zum Park und dann doch zur Spinnerei! Ohne Karte und ohne ­Google-Maps. Einfach aus der Erinnerung an den Moment, als ich in Zürich noch den Stadtplan von Leipzig studierte. Während der Fahrt war ich unsicher, aber es war mir auch egal, ob ich mein unscharfes Ziel erreichen würde!

Die Spinnerei ist wie die zweistellig multiplizierte „Rote Fabrik“ in meiner Wohnstadt! Ein Riesengelände! Die 86 auf der Website geführten Künstlern, welche dort ihren Arbeitsplatz haben, sind auf dem Lageplan beim Eingang zur Industrielandschaft nicht zu finden. Von den elf aufgeführten Galerien habe ich vier besucht!

Installation "Julien" Rèmy Markowitsch

Installation „Julien“ Rémy Markowitsch, Galereie EIGEN+ART

Rémy ­Markowitsch bezieht sich in seiner Installation, wie schon bei „­Emma’s Gift“, einem Objekt aus dem Jahre 2011, auf Gustave Flaubert! Schön inszeniert! Schade nur, dass die gespritzte Zeichnung auf Boden der Galerie EIGEN+ART wohl kaum bleibt.

Auf dem Nachhauseweg. Ein Spielchen:

Arbeitshandschuh auf dem Boden.

„Der eine abgetragene Handschuh“

Textausschnitt aus Madame Bovery von Gustave Flaubert:

„Zuweilen schob ihm Emma den roten Saum seines Trikotunterhemdes wieder unter den Kragen, zupfte die Krawatte zurecht oder beseitigte ein Paar abgetragener Handschuhe, die er sonst noch länger angezogen hätte.“

max

PS: Es gibt von heute und gestern viele auch gute nur nicht zum Text passende Bilder. Wie ich damit umgehe, weiß ich noch nicht. Vielleicht publiziere ich wöchentlich eine Galerie mit einer Auswahl!